Gerade in Büros sprießen sie aus jeder Ritze und dienen als Wandschmuck oder kreatives Fensterbild – die Klebezettel oder Haftnotizen. Es gibt sie auch digital wie die dazugehörigen Story Boards (auf deutsch: Ablaufpläne). Und damit beginnt auch der interessante Teil der Geschichte , denn statt zur Dekoration oder als einzelne Merker sollen die Zettel zusammen eine gemeinsame Struktur, Ordnung sprich einen Ablauf visualisieren. Vor allem dient diese Technik zur gemeinsamen Arbeit von Teams und größeren Projektgruppen. Neben Ideenentwicklung und Realisierung geht es bei User Stories vor allem um ein gemeinsames Verständnis einer Idee, eines Projekts oder eines Releases.
Vereinfacht ausgedrückt wird eine Idee zu einem neuen Service, einem Produkt oder einer Software-Entwicklung anhand einzelner Haftzettel erzählt. Das Prinzip lautet “Denken-Schreiben-Erklären-Ergänzen-Platzieren-Verstehen” und das im gemeinsamen Austausch.
Wenn wir Ideen und Konzepte schnell auf Tragfähigkeit überprüfen wollen, bietet sich ein übergreifender “User Story Mapping Workshop” mit allen Beteiligten aus den unterschiedlichen Fachbereichen und der IT an. Story Mapping sorgt dafür, sich auf die Benutzer (User), ihre Bedürfnisse und Anwendererfahrungen (User Experience) zu fokussieren.
Erste Konzept-Ideen werden auf Karten notiert: Was ist die Idee? Was passiert, wenn wir das tun? Welche Probleme werden gelöst? Welches Ergebnis (Outcome) ist erwünscht? Für wen (User) und warum tun wir das?
Dann werden die Karten den anderen Teilnehmern erklärt und durch weitere Karten ergänzt, was einer Geschichte gleicht. Was fehlt noch? Was gehört hier nicht hin? Welche Voraussetzungen werden benötigt? Ist das wirklich wichtig und bringt einen Nutzen? Wie groß ist der Umfang?
Die Platzierung an einer Wand (Board) ermöglicht es allen Teilnehmern, Aktivitäten und Details zu ergänzen, die Abfolge zu verschieben, Prioritäten zu ergänzen, Abhängigkeiten zu besprechen und vor allem den gesamten Kontext zu verstehen.
Es gibt unzählige weitere Anwendungsfälle für den Einsatz abgewandelter Varianten des User Story Mappings, hier nur einige Beispiele: Software-Releaseplanung, Retrospektiven und Qualitätsmanagement in Form kontinuierlicher Verbesserungsprozesse (KVP), Personas entwickeln, Dekomposition von Projekten.
Quelle: eigene Darstellung
Welche Erfahrungen haben Sie mit dem User Story Mapping gemacht und wie sah Ihre Verständnisquittung aus?
Christoph Lefkes