[SL] Scope-Management – weniger ist mehr

Verfügen Sie in Ihrer Organisation über einen Scope-Manager? “Was für eine Frage!” höre ich oft als Antwort, denn entweder gehen wir nach Wasserfall-Modell vor und haben einen Anforderungs-Manager oder wir sind agil, dann gibt es einen Product-Owner. Wozu also noch eine weitere Rolle?

Ideen und daraus resultierende Anforderungen können jederzeit auftreten. Die Aufnahme der Anforderungen ist einfach. Anforderungen müssen vollständig, richtig, eindeutig, verständlich, testbar, notwendig, konsistent und umsetzbar sein. Und Scope innerhalb von Projekten wird auch trivial definiert als Inhalts- und Umfangs-Management.

Ich ziehe hier aber den Kreis deutlich weiter als nur den reinen Projektkontext und definiere den Scope-Manager als den produkt- und projektübergreifenden Experten.

Denn allzu oft wird der Scope als inhaltlich vorgegeben hingenommen. Mit mehr Überblick und Kontext wären in einigen Fällen dramatisch bessere Lösungen möglich. Meist ist auch der beste Product-Owner nicht in der Lage, neue Anforderungen in einem übergreifenden Kontext zu bewerten. Noch schwerer wird es bei Ideen, die sich erst durch einen intensiven Austausch hin zur Anforderung entwickeln. Gerade in diesem frühen Stadium ist Geschwindigkeit in der Einschätzung Gold wert.

Auch die Ablehnung und bewusste Reduzierung von Ideen, Anforderungen, Scope ist eine ganzheitliche Aufgabe, die sowohl reine - meiste formale – Anforderungs-Manager als auch den Product-Owner (über)fordert. Wer kennt sie nicht, die ungezählte Anzahl an Sonderfällen und Regelwerken, die mit Feuereifer umgesetzt werden und dann in der Praxis nur im Promille-Bereich zur Anwendung kommen.

Dies ist grob geschildert die Bandbreite des strategischen Scope-Managements, das noch weitere Fragen beantwortet:

Wie sieht Ihr Scope-Management aus? Welche übergreifende Idee oder Anforderung fällt bei Ihnen zwischen alle Zuständigkeiten?

Christoph Lefkes

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