Die Vorläufer-Organisation der CIA hat im 2. Weltkrieg ein “Simple Sabotage Field Manual” herausgegeben. In der Anleitung geht es darum, wie man als normaler Mensch (“citizen-saboteur”) mit alltäglichen Mitteln die Herrschaft der Nazis an allen Ecken und Enden behindern und schwächen kann.
(Bildquelle: archive.org)
Da finden sich systematisch aufgelistet Dutzende Sabotage-Tipps in Rubriken wie Eisenbahnverkehr (Steine in Weichen legen, fehlerhafte Fahrkarten ausgeben), Straßenverkehr (falsche Auskunft geben, wenn der Feind nach dem Weg fragt, als Taxifahrer einen unnötig langen Weg nehmen, wenn der Feind Passagier ist) und Industrieproduktion. Man muss nicht immer direkt irgendwo eingreifen–alles was Frustration und Zeitverluste erzeugt, kann helfen: Sich dumm anstellen, schlampig arbeiten usw. Ganz wichtig für unseren “citizen-saboteur” ist natürlich, dass er nicht Gefahr läuft, entdeckt zu werden. In der Sabotage-Anleitung gibt es dazu einen gesonderten Abschnitt, so soll man etwa ganz alltägliche Materialien verwenden (Nägel, Faden, Kerzen, Papier), und natürlich beim Brandstiften nicht rumstehen und zusehen, ob das Feuer auch wirklich ausbricht. Wenn man dann doch mal bei einer “Unachtsamkeit” erwischt wird, gilt es, sich wortreich zu entschuldigen bzw. Dummheit oder Unwissenheit vorzuschützen.
In Abschnitt (11) General Interference with Organizations and Production Unterabschnitt (a) Organizations and Conferences finden sich echte Perlen:
Die Autoren bezeichnen die Anleitung aus dem Jahre 1944 als einen ersten Anfang, man arbeite an der Erweiterung. Mag sein, dass im Laufe der Jahre Einiges dazu kam und etliche Anschnitte überarbeitet werden mussten. Aber die Tipps im Abschnitt (11) General Interference with Organizations and Production sind zeitlos.
Matthias Berth