[SL] Empfehlung: Objectives & Key Results, OKR

“OKR: Objectives & Key Results: Wie Sie Ziele, auf die es wirklich ankommt, entwickeln, messen und umsetzen” von John Doerr über 239 Seiten aus 2018. https://www.amazon.de/OKR-Objectives-wirklich-entwickeln-umsetzen/dp/3800657732

Zitat:

“OKR Kultur – rücksichtslose intellektuelle Ehrlichkeit, das Zurückstellen von Eigeninteressen, Loyalität gegenüber dem Team! Messbarkeit bedeutet einen sehr systematischen Weg, Dinge in einer reproduzierbaren Art zu betrachten.”

Wie lassen sich Unternehmen auf eines oder wenige gemeinsame Ziele einschwören und das über alle Hierarchie-Ebenen hinweg? OKR steht für “Objectives and Key Results” oder zu deutsch für “Zielvorgaben und deren messbare Ergebnisse”.

John Doerr pflegt das Erbe des ehemaligen Intel-Chefs Andrew Stephen „Andy“ Grove (gestorben 2016). Durch Andy Grove und Intel erlernte Doerr die Grundlagen der OKR’s und deren erfolgreiche Umsetzung in einem kontinuierlich wachsenden Unternehmen. Nachdem John Doerr Intel verließ, investierte er erfolgreich u.a. in Google, Compaq, Netscape, Sun Microsystems, Amazon.com. In all diesen erfolgreichen Technologie-Unternehmen führte er auch die Methode zur Unternehmenssteuerung OKR’s ein. Das Buch schildert anschaulich anhand dieser Best Practices wie OKR’s erstellt und kontinuierlich nachgehalten werden.

Sinnvolle OKR’s beinhalten wenige klar formulierte Ziele, in einem überschaubaren Zeitraum von 3 bis max. 6 Monaten, deren Zielerreichung an messbare Parameter geknüpft ist. Es geht nicht um einen üblichen Top-Down-Ansatz, sondern um Transparenz, woran wer arbeitet und vor allem wie diese wenigen, übergreifend priorisierten Ziele auf allen Unternehmensebenen Bottom-Up verprobt und unterstützt werden. Es geht bei OKR’s neben Klarheit in der Zielsetzung um strukturierte Kommunikation und die Partizipation aller Unternehmenseinheiten. Die Praxisbeispiele von exponentiell wachsenden Unternehmen zeigen die Stärke von klug beschriebenen OKR’s, da die direkte Kommunikation aufgrund der puren Unternehmensgröße nicht mehr zwischen allen Mitarbeitern möglich ist.

Immer wieder besuchte ich auch Unternehmen, denen nicht nur die eindeutige Ausrichtung des Unternehmens fehlte, sondern auch eine einfache Art und Weise, die ganze Belegschaft über eine notwendige Zielvorgabe zu informieren, geschweige denn sie daran teilhaben bzw. mitarbeiten zu lassen.

OKR’s sind keine reine Management-Methode, sondern ein Ansporn an jedes Unternehmen transparente Unternehmensvorgaben zu erarbeiten, zu kommunizieren und jederzeit messen zu können. Meist tritt bei geringer fachlicher Qualität in der Unternehmensführung die Nutzung von Methodik in den Vordergrund, aber hier ist die Methode eine sinnvolle Möglichkeit, in großen Organisationen unternehmerische Ziele über alle Ebenen konsistent und ohne Informationshierarchien zu vermitteln. Alle arbeiten an wenigen, klar verständlichen Zielen, lassen sich daran messen und definieren diese in echter Teilhaberschaft als sinnstiftenden Bestandteil ihrer Arbeit.

Das Buch macht Lust darauf, OKR’s zu nutzen und entspricht in vielen Aussagen auch meiner bisherigen Praxiserfahrung, wenn es darum geht erfolgreich eine ernstgemeinte Unternehmensausrichtung zu realisieren:

Aha: 3/5 , Haha: 4/5, Wow: 3/5

Christoph Lefkes

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