Scope ist der unterschätzte Hebel im Projektgeschäft. Statt scope (Funktionsumfang) als “von oben” gegeben hinzunehmen und ihn nur im absoluten Krisenfall zu verringern, sollten wir ihn konsequent als variabel betrachten und entsprechend geschickt strukturieren.
Strategisches Scope-Management - Artikel auf t2informatik.de
Was kommt noch ins Projekt und worauf können wir verzichten? Zum Anfang eines Projekts und erst recht später, wenn wir merken, dass wir den Zeit- bzw. Kostenplan nicht einhalten können, sind das wichtige Fragen. Es sind Fragen, die sich um den Scope – den Funktionsumfang – eines Vorhabens drehen. Der Scope ist eine der zentralen Größen im Projektmanagement. Die agile Vorgehensweise zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass der Scope nicht mehr fest vorgegeben, sondern verhandelbar ist. Wenn es also zeitlich eng wird, verzichten wir lieber auf ein paar Features, als den Termin zu überschreiten. Ähnliches gilt für Ressourcen: wir streichen Scope, statt mehr Leute als geplant einzusetzen. Und schließlich ist auch die Qualität nicht verhandelbar, sie wird gleichbleibend hoch gehalten u.a. mit kontinuierlicher Integration und automatisierten Tests.
Wir hatten hier bei SoftwareLiefern schon mehrfach über Scope-Management geschrieben, im Artikel finden Sie einen Überblick über die wichtigsten Aspekte und ein Beispiel zum Umgang mit Abhängigkeiten.
Neulich habe ich (nebenbei fallengelassen in einem Interview mit André Claaßen) übrigens einen neuen Test für strategisches Scope-Management gehört. In meiner Formulierung lautet er: “Wenn das Scope-Management ein Projekt nicht vorzeitig beenden kann, dann ist es nicht hoch genug angesiedelt.” Ganz einfach, oder?
Matthias Berth