WARNING If you don’t schedule time for maintenance, your equipment will schedule it for you. (Bildquelle: Brady)

Wenn Sie keine Zeit für Wartung einplanen, werden Ihre Anlagen das für Sie tun.

In der Fertigung spricht man von präventiven Maßnahmen zur Minimierung des Ausfallrisikos, und jeder Autobesitzer weiß, dass ein regelmäßiger Ölwechsel wichtig ist. Analoge Maßnahmenn lohnen sich auch für die IT, daher hier ein paar Anregungen für die wöchentliche oder monatliche “Wartungs-Routine”:

• Unsere Domain-Namen sind registriert und haben noch ausreichende Laufzeit. Auch wenn das alles auf Autopilot verlängert wird – der Verlust einer Domain kann schwerwidgende Folgen haben, es lohnt also gelegentlich mal nachzusehen.
• Unsere Email-Absender-Adressen tauchen nicht auf den gängigen Listen zur Spam-Erkennung auf. Aber das hätten Sie schon an anderer Stelle als sinkende Zustellbarkeit Ihrer Emails entdeckt, oder?
• Wichtige Software-Komponenten haben noch mindestens 6 Monate Wartung. So ist z.B. der Support für das beliebte Ubuntu Linux Version 14 im April 2019 ausgelaufen. Wenn also ein System mit Ubuntu 14 im Jahre 2015 installiert wurde, gibt es seit April 2019 keine Sicherheits-Updates mehr. Betriebssysteme hat man vielleicht noch im Blick, was ist mit Datenbanken (MySQL 5.5 Dez 2010-Dez 2018) oder Web Frameworks (Ruby on Rails 4.2 ist jetzt 4,5 Jahre alt und wird bald keine Sicherheits-Updates mehr bekommen, sobald nämlich Rails Version 6 fertig ist)
• Backups existieren und haben funktioniert.
• Wir haben eine Wiederherstellung vom Backup vor weniger als x Wochen geprobt.

Zu jedem Punkt gehört noch eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, damit man es dann schnell abarbeiten kann (Wo sind unsere Domain-Namen registriert? Wo steht die Anleitung zum Backup? usw.). Es sollte natürlich soviel wie möglich davon automatisiert werden, wenigstens bei jedem Durchlauf ein Scheibchen mehr. Damit sinkt der Zeitaufwand zumindest am Anfang kontinuierlich.

Trotzdem sollte man gerade hier nicht bedingungslos auf die Automatisierung vertrauen: Ein paar manuelle Checks und etwas ungerichtetes Herumstöbern schützen vor Betriebsblindheit. Wenn man die wöchentliche bzw. monatliche Wartung im Team rotieren lässt, verteilt sich automatisch das Know-How, und vorhandene Lücken in der Liste werden (hoffentlich) nach und nach geschlossen.

Matthias Berth