[SL] If you can't measure it, you can't improve it

Es war einmal ein Krankenhaus, in dem sollte die Hygiene verbessert werden. Das Thema ist sehr relevant: Es wird geschätzt, dass sich deutschlandweit jährlich 500.000 Patienten mit Krankenhauskeimen infizieren und bis zu 15.000 Patienten in der Folge sterben. Zur Vermeidung von Infektionen spielt die Händedesinfektion eine wichtige Rolle. Die sollte z.B. vor und nach dem Patientenkontakt gemacht werden, wird aber im stressigen Alltag manchmal vergessen.

Getreu dem Spruch “If you can’t measure it, you can’t improve it” ging man daran, die einzelnen Abteilungen des Krankenhauses nach ihrem Verbrauch an Händedesinfektionsmitteln in eine Rangliste zu sortieren. Klar, dass man den Verbrauch noch durch die Anzahl an Patiententagen dividieren muss, um kleine und große Stationen vergleichbar zu machen. Mit den modernen Systemen für’s Krankenhaus-Controlling war es kein Problem, die entsprechenden Kennzahlen für das Ranking bereitzustellen. Den letzten beißen die Hunde: wer auf dieser Rangliste unten stand, bekam negatives Feedback aus der Verwaltung.

Elegante Lösung zur Verbesserung der Krankenhaushygiene, oder? Was meinen Sie, wer beim nächsten Ranking auf den ersten Platz gekommen ist? Die Station, die ihren gesamten Jahresbedarf an Desinfektionsmitteln auf einmal gekauft und in einer Abstellkammer zwischengelagert hat.

Mit dieser (natürlich frei erfundenen) Krankenhausgeschichte möchte ich Sie zu einer kleinen Übung inspirieren…

Es soll ja Organisationen geben, in denen die “Velocity” (abgearbeitete Story Points pro Iteration) als Maß für die Leistung eines Teams verwendet wird. Wer mehr schafft als die Nachbar-Teams ist gut. Wer seine Velocity im Laufe der Zeit steigert, ist auch gut. Wenn die Velocity sinkt, gibt’s negatives Feedback von oben.

Können Sie drei “kreative” Wege finden, um kurzfristig die Velocity eines Teams zu steigern, ohne dabei das Gesamtergebnis (gelieferten Business Value) besser zu machen?

Matthias Berth

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