Wie groß wäre das Entsetzen, wenn man die Kosten für Unterbrechungen mal wirklich schwarz auf weiß sehen könnte? Gloria Mark, Professorin für Informatik an der University of California, Irvine, hat herausgefunden, dass Wissensarbeiter im Durchschnitt 23 Minuten verlieren, wenn sie nach einer Unterbrechung wieder auf die ursprüngliche Aufgabe umschalten müssen.

Softwareentwickler haben eine ungefähre Vorstellung davon und versuchen, Unterbrechungen möglichst zu vermeiden. Das Management arbeitet meist sowieso interruptgesteuert, d.h. man springt mehr oder weniger leichtfüßig von einem Thema zum nächsten und sieht darin kein gravierendes Problem. Zur besseren Kommunikation zwischen den beiden Welten empfehlen wir den Comic This is why you shouldn’t interrupt a programmer von Jason Heeris (dort gibt es auch ein ausdruckbares PDF im A4-Format).

Hier sind ein paar Tipps, wie Sie Unterbrechungen systematisch vermeiden können:

• Benachrichtigungen (Slack, Skype, Email, Facebook) stummschalten.
• Einmal telefonieren, statt Email-Pingpong spielen.
• Mehrere Unterbrechungen zusammenfassen, so kann man z.B. Code Review auf ein festes Zeitfenster wie etwa 14-15 Uhr legen.
• Ein Teammitglied für Unterbrechungen opfern, alle anderen abschirmen. “Supportanfragen beantworten? Das macht Steffen”. Lassen Sie diese Rolle rotieren, damit alle von zusammenhängender Arbeitszeit profitieren können.
• Home office, flexible Arbeitszeit - zu Hause oder nach 17 Uhr wird man eher selten gestört.
• Unterbrechungsfreie Zeiten bewusst schaffen, etwa: “Keine Meetings zwischen 13 und 17 Uhr” (Das ist Punkt 8 in unserem Flow Check).
• Ein Projekt pro Entwickler, denn jedes Projekt ist eine Quelle für Unterbrechungen (Punkt 5 in unserem Flow Check).

Wir wünschen Ihnen einen unterbrechungsarmen Tag!

Matthias Berth