Wenn vom Team selbst geschriebene Anleitungen so eine gute Idee sind, warum praktizieren das dann so wenige Teams?
Brauch’ ich nicht, ich weiß doch, wie’s geht!
Wie oft klappt’s denn beim ersten Mal? Willst Du für immer der/die Einzige sein, der/die das machen kann?
Ich hab’s gerade zu eilig, um das auch noch aufzuschreiben!
Aber 10 Minuten kannst Du bestimmt freischaufeln, oder? Es reicht, wenn Du erstmal einen Anfang machst, indem Du z.B. nur die ersten paar Schritte aufschreibst, oder grobe Stichpunkte machst.
Aber hier geht jedes Mal was anderes schief!
Das ist natürlich schwierig. Kannst Du trotzdem erstmal die Probleme und Deine Lösungen beschreiben, sobald sie auftreten? Dann haben wir einen Vorsprung falls sich ein Problem wiederholt. Haben einige der Einzelprobleme gemeinsame Ursachen, die wir abstellen können?
Was soll der Aufwand, die Anleitung ist doch sowieso bald nicht mehr aktuell!
Wenn wir sie immer gleich anpassen, bleibt sie auch aktuell. Stichpunkte reichen übrigens, Du mußt keine Romane schreiben.
Das schränkt meine Kreativität ein!
Schön, dass Du in diesem Prozess Deine Kreativität in’s Spiel bringen kannst! Wie können wir den unkreativen Teil herausarbeiten und in einer Anleitung festhalten, damit Du mehr Freiraum für den kreativen Teil hast?
Diese Einwände laufen auf ein Kosten-Nutzen-Argument hinaus. Wofür sollen wir den Aufwand treiben, eine gute Anleitung zu schreiben? Der Aufwand ist ziemlich konkret abzusehen (bzw. es gibt ungute Erinnerungen an Schulaufsätze). Der Nutzen ist eher unbestimmt und liegt in der Zukunft–irgendwelche Probleme werden vermieden, die wir uns jetzt nicht vorstellen können oder wollen.
Gegen diese anfängliche Trägheit hilft nur hartnäckiges Weitermachen. Wenn erstmal ein paar Anleitungen geschrieben sind und sich bewährt haben, gehen auch die Einwände zurück.
Matthias Berth