[SL] Ratgeber allein helfen nicht -- es bleibt die eigene Sicht aufs Unternehmen!

Im Nachgang zu unserem letzten Beitrag (“Weg mit den Checklisten”) haben wir viel Resonanz bekommen – stets verbunden mit der Frage “Wie priorisieren wir konkret unser Portfolio während und nach der Krise?”.

Zunächst einmal müssen in allen Firmen die Finanz-Verantwortlichen versuchen, Liquidität für’s Unternehmen sicherzustellen. Was dann verfügbar ist, wird ein Bruchteil dessen sein, was vor der Coronakrise geplant war.

Nun schlagen die üblichen Berater vor, sich auf die Warenbestände und die Stornierung bei den Lieferanten zu konzentrieren, um damit Kosten zu sparen und alle sonstigen Initiativen anzuhalten. Es ist bemerkenswert, dass es die gleichen Berater sind, doch noch vor kurzem vehement das “Outsourcing” von Waren und Dienstleistungen als alternativlose Unternehmens-Strategie verkauft haben.

Ähnlich verhält es sich bei den IT-Projekten, hier gibt es die Fraktion der Ratgeber, die jetzt die bedingungslose “Zwangs-Digitalisierung” einfordern, inklusive “New Work” und “100% Heimarbeits-Fähigkeit”. Konkret sollen alle Projekte, die irgendetwas mit Digitalisierung zu tun haben, weitergeführt werden. Doch das Gießkannen-Prinzip wird in Zeiten von knappen Ressourcen niemandem gerecht und auch nicht bezahlbar sein.

Angesichts der aktuellen Lage herrscht auf einmal Einsicht bei vielen Entscheidern, IT-Vorhaben zur Digitalisierung unterstützen zu müssen. Die Einsicht muss aber einher gehen mit klar definierten Vorstellungen:

Drei-Säulen-Portfolio
Das Drei-Säulen-Portfolio. Quelle: eigene Darstellung

Auch bei reduzierten Ressourcen ist diese strikte Dreiteilung mit jeweils “geschützten” Budgets aus unserer Sicht notwendig, um nicht nur das Tagesgeschäft, sondern vor allem die zukünftige Unternehmensentwicklung zu gewährleisten. Risiken lassen sich nie ausschließen, aber ein gut diversifiziertes Projekt-Portfolio minimiert die Gefahr eines Totalausfalls.

Christoph Lefkes

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