[SL] Risiko-Management eine vergessene Disziplin?

Zum Wochenende kommen wir zu einer fast vergessenen Disziplin, dem Risiko-Management. Wann haben Sie das letzte Mal die Risiken Ihres Geschäftsmodells erhoben? Wann haben Sie zuletzt Ihr Projektportfolio auf Schwachstellen und Anfälligkeiten hin überprüft? Wie häufig überprüfen Sie laufende Projekte nach der initialen Risikopotenzialerhebung?

Was ist ein Risiko? Gemäß Project Management Body of Knowledge des Project Management Institute, Inc. (PMI PMBOK) ist ein Risiko ein ungewisses Ereignis oder ein Zustand, der – falls er eintritt – eine positive oder negative Auswirkung auf die Projektziele hat. Hierfür werden in der Praxis die Eintrittswahrscheinlichkeit und die Auswirkung in Form einer quantitativen Einschätzung verwendet.

Wozu gibt es Risikomanagement?

Risikomanagement zielt darauf ab, durch frühzeitiges Identifizieren und Analysieren von Risiken rechtzeitig geeignete Maßnahmen ermitteln, ergreifen und überwachen zu können. Auf diesem Weg kann sowohl die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Risikos verringert, als auch die Auswirkungen eines Risikos abgeschwächt werden. Gerade in Großprojekten oder Programmen ist die Funktion des Risikomanagements zwingend notwendig. Hier gibt es eine Vielzahl von Abhängigkeiten und Wechselwirkungen zwischen Arbeitspaketen, Teilprojekten bzw. Projekten, die Risiken beinhalten können. In Zusammenarbeit zum Beispiel mit einem Multiprojektmanagement können diese Risiken identifiziert und über Maßnahmen gesteuert werden.

Das Risikomanagement ist daher ein unverzichtbarer und erfolgskritischer Bestandteil des Projektmanagements. Darüber hinaus unterstützt es alle am Projekt oder Programm beteiligten Personen bei der täglichen Projektarbeit, da es – konsequent angewendet – dazu beiträgt,

Risikobetrachtung in der Praxis

Nachdem wir nun die Theorie betrachtet haben, stellen wir jedoch in der Praxis fest, dass gerade im Falle von Restrukturierungen von Unternehmen eine nachhaltige Risikobetrachtung oftmals fehlt. Als Begründung dient meist die Aussage, dass die Veränderung notwendig ist und begleitend durch Veränderungsmanagement unterstützt wird – das muss reichen.

Dabei wäre das operative Risikomanagement als ein zyklischer, sich wiederholender Prozess sinnvoll, da es im Wesentlichen aus vier Schwerpunkten besteht:

Als Unterstützung in der Praxis verwenden wir nachstehende Liste, in der wir typische Risiko-Kategorien erstellt haben mit dazugehörigen Kriterien.

Projekterfolg sichernde Planung

Change Management

Definierter und abgegrenzter Projektumfang

Starke Governance und transparente Berichterstattung

Engagierte Stakeholder

Fokussiertes Nutzenmanagement

Management von Risiken und Chancen

Effizientes Budget- und Finanzierungsmanagement

Aktives Qualitätsmanagement

Integrierte Lieferanten und Dienstleister

Kontinuierliche Verbesserung entlang des Projektlebenszyklus

Change Request Management

Wir freuen uns auf weitere Kategorien, die Sie uns gerne mailen können. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen ein tolles Wochenende!

Christoph Lefkes

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